Gruppen-Psychotherapie bei Trauma-Folgestörungen

Wir bieten trauma-sensible Gruppen-Therapien für Erwachsene an. Das bedeutet, dass wir unser Behandlungsangebot auf Patient*innen mit Trauma-Folgestörungen zuschneiden. Wichtig ist dabei: In den Gruppen finden Sie zwar den vertrauensvollen Raum durch ebenfalls Betroffene. Aber es wird nicht über die Traumatisierung der Teilnehmenden gesprochen. Es geht vielmehr darum, z.B. Strategien gegen Ihre Symptomatik aufzubauen und diese einzuüben. Es geht aber auch darum, Menschen mit ähnlichen Erfahrungen kennen zu lernen und zu spüren, dass Sie  nicht allein mit Ihrer Erfahrung sind.

Es gibt die Möglichkeit, ausschließlich an einer Gruppe teilzunehmen, oder auch die Gruppe mit einer Einzeltherapie zu kombinieren. Ein bisschen mehr zu Kombinationstherapien finden Sie weiter unten. 

Bitte klicken Sie auf die einzelnen Gruppen im Menü, um mehr zu erfahren und um zur Anmeldung zu kommen.

Kostenübernahme für Gruppentherapie durch Gesetzliche Krankenkassen

Unsere Gruppen stehen allen Mitgliedern der gesetzlichen und privaten Kassen offen.  Zuzahlungen gibt es nicht. Allerdings gilt für eine Gruppentherapie genau wie für eine Einzeltherapie, dass zwei Jahre seit der letzten Therapie vergangen sein sollten, bevor eine neue Therapie beginnt, dabei werden Einzel- und Gruppentherapie gleichgesetzt. Sie können eine Gruppentherapie also nur dann beantragen, wenn zB zwei Jahre seit der letzten Einzel- oder Gruppentherapie vergangen ist. Es gibt zwar Ausnahmen von dieser Regel, aber die sind kompliziert und häufig nicht möglich.D

Die DGUV/BG übernehmen die Kosten für Gruppentherapie leider nicht.

Für Mitglieder des AOK-Facharztvertrags und derjenigen BKKs, die sich dem Psychotherapie-Selektivvertrag angeschlossen haben, haben wir ein zusätzliches Behandlungs-Kontingent.

Die Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch eine Krankenversicherung ist es neben der 2-Jahresregel, dass eine Diagnose gestellt werden kann, die der Behandlung bedarf. Dazu gehören z.B.

  • afffektive Erkrankungen (z.B. Depression)
  • Angsterkrankungen (z.B. eine Generalisierte Angststörung, Phobien, Panikattacken)
  • chonische Schmerzerkrankungen mit psychischem/psychosomatischem Anteil
  • körperliche Symptome mit psychischem/psychosomatischem Anteil (z.B. Herz-/Kreislauferkrankungen, sexuelle Funktionsstörungen)
  • Postraumatische Belastungsstörung
  • Anpassungsstörung

Die Diagnosestellung erfolgt in den Vorgesprächen oder den probatorischen Sitzungen.

Verhaltenstherapeutische Gruppentherapie

Unsere therapeutischen Gruppen basieren auf verhaltenstherapeutischen Grundsätzen. Das bedeutet

  • es gibt ein klares, durch die Gruppe definiertes Thema (z.B. Selbstsicherheit)
  • zu diesem Thema gibt es therapeutischen Input und Anregungen
  • die Gruppen sind sehr praktisch ausgerichtet, der Input wird auf die eigene Situation übertragen und neue, hilfreiche Strategien eingeübt
  • wir arbeiten immer auf Augenhöhe: Die Therapeutin ist zwar die Expertin für die Inhalte (z.B. wie man selbstsicherer auftritt). Aber SIE sind Expert*in für sich selbst und damit die entscheidende Instanz, um zu beurteilen, ob Sie z.B. eine bestimmte Strategie ausprobieren und einsetzen möchten. Oder auch ob ein bestimmtes Thema überhaupt eine Rolle in Ihrer Therapie spielen soll

Gruppentherapie und Einzeltherapie gleichzeitig

Bevor eine Gruppentherapie startet, haben Sie immer 1-2 Einzelgespräche mit der Gruppentherapeutin. Davon abgesehen kann Gruppentherapie in Anspruch genommen werden als:

  • ausschließlich Gruppentherapie: Keine zusätzliche Einzeltherapie
  • Einzeltherapie in Kombination mit der Gruppentherapie bei derselben Therapeutin
  • Einzeltherapie in Kombination mit der Gruppentherapie bei verschiedenen Therapeutinnen, beides in unserer Praxis
  • In Ausnahmefällen (s. weiter unten): Einzeltherapie in Kombination mit der Gruppentherapie bei verschiedenen Therapeutinnen, in unterschiedlichen Praxen

Wie wir Kombinationstherapien – also gleichzeitige Gruppen- und Einzeltherapie – gestalten, haben wir in einem Fachartikel beschrieben. Er wurde in der „Psychotherapie Aktuell“ 4.2022, veröffentlicht, einer Zeitschrift des DPTV

Für alle therapeutischen Gruppen gilt:

Unsere Gruppen schneiden wir speziell auf Patient*innen zu, die von Trauma-Folgestörungen betroffen sind. Dazu gehört auch unser Konzept der Kleingruppen, das einen sehr vertrauensvollen Umgang miteinander ermöglicht. Außerdem können die Inhalte Ihren individuellen Bedürfnissen angepasst werden.

Ihre (künftige) Gruppentherapeutin führt ein bis zwei Vorgespräche mit Ihnen, um abzuklären, ob Ihr Anliegen in der Gruppe gut aufgehoben ist und die Gruppe zu Ihnen passt

Sie können an unseren Gruppen teilnehmen, auch wenn Sie derzeit nicht in Einzeltherapie sind

Eine Gruppen-Teilnahme ist aber auch möglich, wenn Sie in Einzeltherapie sind – bei uns oder in Ausnahmefällen auch in einer anderen Praxis. Beachten Sie aber bitte folgendes:

  • Wenn die Gruppe parallel mit einer laufenden Einzeltherapie bei einer anderen Therapeut*in stattfindet, müssten Sie uns die Erlaubnis zu einem Austausch mit Ihrer Einzeltherapeutin geben. Dies ist einerseits aus formalen Gründen (für die Beantragung) notwendig. Aber auch, damit beide Therapien Hand in Hand gehen und Sie möglichst gut davon profitieren können
  • Gruppe und Einzel bei verschiedenen Therapeut*innen ist ausschließlich dann möglich, wenn es sich bei beiden um dieselbe Fachrichtung handelt (in unserem Fall müsste die Einzeltherapeut*in für Verhaltenstherapie zugelassen sein)
  • Gruppe und Einzel bei verschiedenen Therapeut*innen bedeutet, dass die genehmigten Sitzungen der Einzeltherapie gekürzt werden (um die Sitzungen der Gruppentherapie). Ob das sinnvoll und hilfreich ist, klären Sie bitte vor einem Erstgespräch bei uns mit Ihrer Einzeltherapeut*in

Wir arbeiten mit allen gesetzlichen Kassen. Allerdings unterliegen wir (als Praxis) leider einer Behandlungs-Obergrenze für Kassen-Patient*innen. Für Patient*innen, die im AOK-Facharztvertrag oder bei einer Kasse sind, die dem Selektivvertrag angehört (manche BKKs) haben wir ein zusätzliches Kontingent und können dann manchmal Plätze anbieten, obwohl es für Versicherte bei anderen Kassen nicht mehr geht.

Wie ist der formale Ablauf einer Gruppentherapie?

  • Bei Interesse melden Sie sich über das Formular auf der Gruppenseite unverbindlich an
  • Sobald es uns möglich ist, melden wir uns bei Ihnen und
  • vereinbaren ein persönliches Erstgespräch bei Ihrer Gruppentherapeutin
  • Hier können Sie alles besprechen, was Sie wissen möchten und erfahren die notwendigen Vorab-Informationen für die Gruppe
  • Hier wird auch das weitere Vorgehen besprochen und gegebenenfalls weitere Vorab-Termine vereinbart
  • Die Entscheidung, ob Sie tatsächlich an der Gruppe teilnehmen möchten, treffen Sie und wir erst nach dem/den Vorgespräch(en)


Geht das überhaupt? Traumatherapie in der Gruppe?

Viele können sich zunächst gar nicht vorstellen, wie eine Gruppentherapie helfen soll. Selbstverständlich will niemand zusätzlich durch die schlimmen Erfahrungen anderer belastet werden oder sich mit (noch) mehr als der eigenen Last beschäftigen.


Beides hat aber tatsächlich auch keinen Raum in einer trauma-sensiblen therapeutischen Gruppe. Es ist sogar so, dass es eine feste und wichtige Regel ist, in einer Therapie-Gruppe nicht über Traumatisierungen zu sprechen.


Vielmehr ist es so, dass sich einige unsere Gruppen extrem gut eignen, um sich auf die Einzeltherapie vorzubereiten, z.B. die Stabilisierungsgruppe oder Selbstregulation. Denn oft fehlt für die Traumabearbeitung noch ein wenig Rüstzeug, und das kann in einer Gruppe viel besser erarbeitet werden, als in einer Einzeltherapie. Denn neben der therapeutischen Kompetenz, die es natürlich auch hier gibt, kann man vom Wissen und  der Erfahrung der anderen profitieren, die sich ja auf einer ähnlichen Reise befinden.